Es heißt immer, aller Anfang sei schwer – und obwohl ich mir keine Illusionen über die Leichtigkeit eines Umzugs, neuen Jobs in einer der besten Bars der Welt und ein „Upgrade“ auf eine 7,5 Millionenmetropole gemacht habe – ehrlich, die ersten Tage waren heftig…
Time to say goodbye
Lange habe ich mich in Wien auf den Antritt des Stipendiums vorbereitet und versucht, meine Abreise und sämtliche Verabschiedungszeremonien gut über die Bühne zu bekommen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich mich in den Flieger geschwungen, wobei langsam aber sicher die unglaubliche Vorfreude und Aufregung überhand gewann. Und egal wie lange und gründlich man plant, irgendwann macht’s plötzlich „PENG“, man weiß nicht recht wie einem geschieht, und es ist soweit – Ankunft Heathrow.
Welcome to London
Nachdem ich wie ein Löwe darum kämpfen musste, in die Stadt und dort überhaupt an meine Apartment-Schlüssel zu kommen, testete ich mich – ein Wunder, dass ich das Haus gefunden hatte – von Tür zu Tür und rätselte, welche denn meine Wohnung sein könnte? Die nächsten Tage verbrachte ich dann also damit, herauszufinden, was ich alles putzen und besorgen müsste und schön langsam wurde mir auch die Flut an Behördengängen offenbar, die auf mich wartete. An dieser Stelle sei besonders meinem Bruder Bernie (und meiner ganzen Familie) das Goldene Verdienstzeichen verliehen, für all die Hilfe und Unterstützung beim Umzug.
Aber jetzt mal ehrlich: ICH BIN IN LONDON, YEAH!!!
Ein guter Schulfreund, der das letzte halbe Jahr in London zwecks Masterstudiums verbracht hatte, opferte noch Zeit für einen gemeinsamen Nachmittag, bevor es für ihn nach Wien und für mich am nächsten Tag erstmalig ins Savoy ging.
Reini quartercask und sein erster Schultag
Ich war nervös und aufgeregt wie ein Siebenjähriger, als ich meine erste Schicht antrat. Die erste Aufgabe war aber ohnehin 100 Formulare, Verzichterklärungen, Bestätigungen und allerhand andere Dinge auszufüllen. Dann ab zum hauseigenen Schneider – allerdings gab es in quartercask Größe dennoch kein weißes American Bar-Jackett mehr. Insgesamt war ich über zehn Stunden im Einsatz und versuchte die Flut an Informationen zu verarbeiten. Die Abläufe, Servicestandards und Erwartungen sind gewaltig, genau wie es mir gefällt. Ich hoffe, mit etwas Einarbeitungszeit und viel Lernen möglichst schnell das Maximum zu leisten. Es ist aufregend, ihr Lieben! Ehrlich, es ist anstrengend und nicht nur Zuckerschlecken, aber ich freue mich unglaublich über diese gewaltige Chance und die Erfahrungen, die ich in London machen darf. Also bleibt dran und freut euch auf die nächsten Berichte.
Cheers und bis bald,
Euer Reini
P.S.: Habe ich bereits erwähnt, dass ich von meiner Haustüre aus sehen kann, wie viele Leute vor der Bar Montgomery Place sitzen? Ich musste also schon einmal kurz auf der anderen Straßenseite vorstellig werden, “Hallo!” sagen und einen Old Pal genießen. Blöd…